Antibiotika und Fieber
Es ist bedauerlich, dass viele Menschen heute, manchmal aus eigenem Antrieb (d. h. ohne ärztlichen Rat), Antibiotika gegen erhöhte Temperatur oder Fieber einnehmen. Dies ist in mehrfacher Hinsicht falsch und sogar gefährlich:
- Antibiotika sind keine Fiebermittel (sie sind keine Fiebersenker)!
- Antibiotika sind nicht gegen Viren wirksam, und die häufigste Ursache für erhöhte Temperatur oder Fieber ist eine Virusinfektion. In einem solchen Fall kann eine unangemessene Verabreichung von Antibiotika den Verlauf einer Virusinfektion sogar verschlimmern (166).
- Die meisten Krankheiten, die im Alltag kurzzeitigen Fieberzuständen zugrunde liegen, erfordern keine antibiotische Behandlung, selbst wenn sie durch Bakterien verursacht werden.
- Die Feststellung der Notwendigkeit eines Antibiotikums sowie die Auswahl des geeigneten Antibiotikums (einschließlich der Bestimmung der richtigen Dosierung und Behandlungsdauer) ist Aufgabe des Arztes.
- Studien haben gezeigt, dass Antibiotika wirksamer sind, wenn der Patient fiebern darf (8 -11, 18).
- Antibiotika haben eine Reihe von Nebenwirkungen, und das Abwägen der Risiken und des Nutzens ist ebenfalls grundsätzlich Aufgabe des Arztes (146).
- Wenden Sie sich unbedingt an einen Arzt, wenn Sie Nebenwirkungen wie Allergien, Durchfall, Hautausschlag usw. bemerken. Bei der Einnahme von Antibiotika treten diese Nebenwirkungen bei fast 10 % der behandelten Kinder auf.
Eines der größten Probleme bei der Antibiotikabehandlung ist die zunehmende Resistenz der Krankheitserreger (Bakterien), die so genannte Antibiotikaresistenz. Unnötige Antibiotika-"Behandlungen", vor allem wenn sie mit unangemessener Dauer oder Dosierung verabreicht werden (169), verstärken die Entwicklung der bakteriellen Resistenz und sind daher schädlich und gefährlich - nicht nur für den einzelnen Patienten, sondern für uns alle.
Nehmen Sie Antibiotika nur auf Anraten eines Arztes ein!
Die Nummern in Klammern im Dokument finden Sie in der Literatur. hier: Literaturverzeichnis