Coronavirus-Infektion und Fieber
Laut unserer derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse:
- Die meisten COVID-19-Erkrankungen - verursacht durch das SARS-CoV-2-Virus - verlaufen bei den meisten gesunden Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Erwachsenen mittleren Alters asymptomatisch oder mild (167). Es wird davon ausgegangen, dass 95 % der Bevölkerung infiziert und auf diese Weise immun werden (164).
- Fieber als natürliche und nützliche Reaktion des Körpers sollte im Allgemeinen nicht gesenkt werden, da Fieber ein gut regulierter Prozess ist und mit der Aktivität des Immunsystems zusammenhängt.
- Wir raten dazu, bei Patient:Innen, die sich im Allgemeinen in einem guten Zustand befinden und zu Hause gepflegt werden können, das Fieber nicht routinemäßig mit Medikamenten zu hemmen, selbst wenn die Patienten einige leichte Beschwerden ertragen müssen. Fieber wirken zu lassen, hat seine Vorteile (173). Man muss den kontrollierten und den dysregulierten Fieberverlauf (mit Zytokinsturm) unterscheiden. Ersteres muss nicht gesenkt werden.
- Fieber ist während der Infektion üblich. Daher sollte man während der Infektion nicht auf eine fieberfreie Körpertemperatur hinstreben. Die Höhe des Fiebers spiegelt in erster Linie nicht die Schwere der Infektion wider, sondern den Grad der Reaktion des Organismus. Sie kann sogar 41°C erreichen. Selbst bei sehr schweren COVID-19 Krankheitsverläufen wurden die Vorteile von hohem Fieber beobachtet (168).
- Bei einem typischen, milden Verlauf klingt das Fieber nach 1 bis 3 Tagen ab, wenn die Infektion überwunden ist.
- Eine Fiebersenkung sollte nur dann erfolgen, wenn der/die Patient:Inn wirklich erschöpft ist und keine Reserven mehr hat, um die Krankheit zu verarbeiten, z. B. bei Gefahr einer Dekompensation des Kreislaufs oder der Atemwege, bei Erschöpfung des Flüssigkeitsstoffwechsels, bei Beteiligung des Nervensystems usw. oder um starke Schmerzen zu lindern
- Ibuprofen, wird eine stärkere entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben als Paracetamol (174).
- Eine Multiorganentzündung (PIMS/MISC) ist sehr selten und tritt 2 bis 4 Wochen nach einer asymptomatischen Infektion auf, vor allem im Alter von 8 bis 12 Jahren. Sie hat einen sehr unterschiedlichen Verlauf. Typische Symptome sind hohes Fieber, Schwäche, Lethargie, Schläfrigkeit, nicht-exsudative Konjunktivitis, Lymphknotenschwellung, rissige Lippen, Hautausschlag (nicht verblassend), Durchfall, Bauchschmerzen, bei Verschlechterung: Ödeme, erhöhte Atmung und Herzfrequenz. Durch Aufzeichnung der Symptome und Parameter des Kindes in der Anwendung kann die Betreuungsperson herausfinden, ob es sich um einen gefährlichen Zustand handelt. Der Zustand ist vorübergehend und spricht gut auf eine angemessene Notfallbehandlung an.
- Holen Sie medizinische Hilfe, wenn sich der Zustand verschlechtert und der/die Patient:In Unterstützung benötigt. Beachten Sie die aktuellen epidemiologischen und behördlichen Vorschriften!
Die Nummern in Klammern im Dokument finden Sie in der Literatur. hier: Literaturverzeichnis